Communi-Pay | Leseprobe

Wie du mit externen Zahlungsanbietern Zeit und Geld sparst – und deine Community stressfrei mit Communi aufbauen kannst.
Communi-Pay | Leseprobe

Business-Blueprint: Professionelle Monetarisierung mit Communi & externen Zahlungsdienstleistern


1.Einleitung

Die Idee, Zahlungen direkt über Communi abzuwickeln, klingt auf den ersten Blick charmant: eine Plattform, eine Lösung, kein zusätzlicher Anbieter. In der Praxis ergeben sich jedoch zahlreiche Probleme, insbesondere bei Rechnungsstellung, Umsatzsteuer und Buchhaltung.

In den letzten Monaten habe ich in verschiedenen Communities immer wieder die gleiche Situation beobachtet:

Viele Creator haben das hauseigene Payment-System von Communi einfach genutzt, weil es schon eingebaut war und sofort verfügbar ist.

Auf den ersten Blick wirkt das super bequem:

  • keine zusätzlichen Anbieter
  • kein technisches Setup
  • sofort einsatzbereit

Die Probleme tauchen jedoch meist erst später auf:

  • Käufer erhalten keine oder fehlerhafte Rechnungen.
  • Die Mehrwertsteuer wird nicht korrekt erfasst oder ausgewiesen.
  • Rechnungen entsprechen nicht den deutschen Standards.
  • Zahlungen laufen über Stripe oder PayPal, was nur eigene Transaktionsbelege erzeugt.
  • Diese Belege müssen in der Buchhaltung manuell zusammengeführt werden – aber der eigentliche, steuerlich korrekte Beleg an den Kunden fehlt.

Im Alltag fällt das oft weder dir noch dem Finanzamt sofort auf. Manche denken sogar: „Dann prüft es eben mein Steuerberater." Doch spätestens bei einer Betriebsprüfung (durchschnittlich alle vier Jahre) wird das Thema sehr ernst. Dann kommt man in Erklärungsnot – denn Unwissenheit schützt vor Strafe und Nachzahlung nicht.

Ich sage deshalb immer: Es ist zwar unglaublich einfach, im Internet per Klick Geld zu verdienen. Aber es geht eben auch mit unternehmerischen Pflichten einher. Wer sein Unternehmen langfristig nachhaltig und gesund weiterführen möchte, sollte von Anfang an auf eine Lösung setzen, die diese Pflichten zuverlässig abdeckt.

Für wen dieser Leitfaden gedacht ist:

Vor allem für Solopreneure, Selbstständige und Freelancer, die keine eigene Buchhaltungsabteilung oder Fachpersonal haben und die ihre Prozesse von Anfang an sauber und effizient aufsetzen wollen.

Dieser Blueprint zeigt dir Schritt für Schritt, wie du es richtig machst – ohne teure Fehler und ohne Buchhaltungs-Chaos.

ℹ️
Dieser Leitfaden stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung dar.
Alle Inhalte basieren ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen.
Bitte prüfe für dein eigenes Unternehmen immer deine spezifischen Anforderungen und wende dich bei Unklarheiten an einen Steuerberater oder Rechtsanwalt.

2.Grundlagen, Zahlungsdienstleister & Anfängerfehler

Bevor wir in die konkrete Umsetzung gehen, lohnt es sich, ein paar grundlegende Dinge zu verstehen. Denn gerade im digitalen Verkauf (ob Kurse, Memberships oder Einmalprodukte) entscheidet die Wahl des Payment-Providers nicht nur über den Zahlungsfluss, sondern auch darüber, wie einfach oder kompliziert deine Buchhaltung und Steuer später werden.

Grundlagen

Warum korrekte Belege so wichtig sind

Wenn du Geld für deine Community oder deine Kurse einnimmst, erwarten deine Mitglieder nicht nur Zugang zu den Inhalten – sie erwarten auch eine korrekte Rechnung. Diese Rechnung ist nicht nur für deine Kunden wichtig, sondern auch für dich selbst:

  • Nur ordentliche Rechnungen erfüllen die Anforderungen des Finanzamts.
  • Im Falle einer Betriebsprüfung musst du jede Einnahme sauber belegen und erklären können.
  • Fehlt etwas oder ist die Rechnung fehlerhaft, drohen Nachzahlungen, Verzögerungen oder sogar Strafen für dich.

GoBD & Pflichten als Selbstständiger

Als Selbstständiger bist du verpflichtet, deine Buchhaltung nach den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form (GoBD) zu führen.

Das bedeutet u. a.:

  • Unveränderbarkeit: Rechnungen, Belege und Buchungen dürfen nicht nachträglich verändert werden.
  • Nachvollziehbarkeit: Jeder Geschäftsvorfall muss klar und lückenlos dokumentiert sein.
  • Aufbewahrungspflicht: Elektronische Belege müssen für 10 Jahre vollständig und prüfungssicher archiviert werden.
  • Maschinelle Auswertbarkeit: Bei einer Betriebsprüfung muss das Finanzamt die Daten elektronisch auswerten können
‼️
PayPal-Bestätigungen oder Screenshots erfüllen diese Anforderungen nicht. Du brauchst echte, rechtskonforme Rechnungen und Gutschriften.

Typische Fehler beim Start mit Communi

Viele, die neu mit Communi starten, schalten das integrierte Payment mit Stripe oder PayPal einfach frei, weil es so naheliegend ist. Das Problem zeigt sich oft erst Wochen oder Monate später:

  • Fehlende oder falsche Rechnungen: Käufer erhalten nur eine PayPal- oder Stripe-Bestätigung, die jedoch keine vollwertige Rechnung im Sinne des deutschen Steuerrechts ist.
  • Chaos durch Einzelbelege: Jeder Kauf erzeugt einen separaten Beleg in PayPal oder Stripe. Diese musst du mühsam sammeln, herunterladen und in deiner Buchhaltung manuell zusammenführen.
  • Zeitaufwendige Nacharbeit: Anstatt einen sauberen Monatsbeleg zu haben, verbringst du Stunden damit, Zahlungen abzugleichen und manuell Rechnungen zu erstellen.

Negative Erfahrungen aus der echten Praxis:

Wie ich oben beschrieben habe, ist dieser Guide durch häufiges Problemschilderungen in Community's wo ich selber Mitglied bin entstanden. Dort hatte ich bereits eine Art "Mini-Guide" im September verfasst.

Auszug aus einem anonymisierten Community-Kommentar – persönliche Erfahrung

Hier siehst du mal, was es an Zeit und Nerven kostet, die nachgelagerte Buchhaltungsvorbereitung zu bereinigen.

Zwischenfazit zum Communi-Payment vs. externe Zahlungsdienstleister

  • Communi-Payment (Stripe/PayPal):
    Klingt im ersten Moment charmant, weil es direkt integriert ist. In Wahrheit bist du aber selbst der rechtliche Verkäufer und damit für alles verantwortlich:
    • Rechnungen müssen korrekt erstellt werden.
    • Steuern (USt., OSS, Auslandsabrechnungen) musst du selbst abführen.
    • In deiner Buchhaltung entsteht ein Sammelsurium an Belegen, die du händisch aufbereiten musst.
    • GoBD-konforme Ablage und Archivierung liegt vollständig bei dir.
  • Externe Zahlungsdienstleister (Merchant of Record, kurz MoR):
    Hier kaufst du dir quasi Ruhe und Sicherheit ein. Der Anbieter übernimmt die komplette Rechnungsstellung, führt Steuern korrekt ab (inkl. OSS für EU-Ausland), erstellt Gutschriften für deine Buchhaltung und liefert dir damit die Sicherheit, dass alles passt.
💡
Kurz gesagt: Externe Anbieter kosten zwar Gebühren, sparen dir aber enorm viel Zeit, Nerven und im Zweifel auch Geld bei einer Betriebsprüfung.

3.Zahlungsdienstleister als sogn. MoR nutzen

Was bedeutet eigentlich Merchant of Record (MoR)?

Ein Merchant of Record ist der rechtliche Verkäufer deiner Produkte. Das heißt:

  • Der MoR kümmert sich um die gesamte steuerliche Abwicklung deiner Verkäufe.
  • Er sorgt dafür, dass die korrekte Mehrwertsteuer ausgewiesen und abgeführt wird.
  • Er erstellt die rechtlich einwandfreien Rechnungen an deine Kunden.

Für dich als Creator bedeutet das:
Du verkaufst zwar über deine eigene Marke, aber steuerlich tritt der Payment-Provider als Verkäufer auf. Du bekommst von ihm dann eine gesammelte Auszahlung (meist wöchentlich oder monatlich) – und musst nur diese eine Buchung in deiner Buchhaltung erfassen.

Vorteile eines MoR

  • Nur ein Gutschriften-Beleg pro Auszahlung → statt hunderte Einzelrechnungen.
  • Keine Sorgen um OSS oder Auslandsumsätze → das übernimmt der Anbieter.
  • Rechtssichere Rechnungen für Kunden → kein Chaos, kein Nacharbeiten, kein „Wo finde ich meine Rechnung?“.
  • Zeitersparnis → du kannst dich auf dein Business konzentrieren.

Risiken beim hauseigenen Communi-Payment in deiner Buchhaltung

Wenn du direkt über Communi verkaufst, sieht es anders aus:

  • Du bist selbst der rechtliche Verkäufer.
  • Du musst alle steuerlichen Pflichten erfüllen (USt., OSS, Meldungen in anderen Ländern).
  • Du musst korrekte Rechnungen ausstellen – nicht nur PayPal- oder Stripe-Belege zusammenführen.

Was im Alltag erst „passt schon irgendwie“ wirkt, kann bei einer Betriebsprüfung oder bei Verkäufen ins EU-Ausland sehr schnell zu Problemen führen. Und wie schon gesagt: Unwissenheit schützt vor Strafe und Nachzahlung

Rechnungen und Steuern innerhalb der EU: Du hast viele Kunden aus der EU? Dann musst du auch dort Steuern abführen, falls nicht riskierst du zusätzlich, dass das ausländische Behörden später Forderungen stellen.

💡
Die Europäische Union unterstützt die grenzüberschreitende Verfolgung von Steuerhinterziehung durch Richtlinien zur Erhöhung der Transparenz und zum Informationsaustausch, aber die Hauptzuständigkeit und die Strafverfolgung liegen bei den nationalen Behörden. Es gibt keine EU-Polizei im Sinne einer eigenständigen Ermittlungseinheit, stattdessen agieren nationale Finanzbehörden und Staatsanwaltschaften, oft im Austausch mit ihren Kollegen in anderen Mitgliedstaaten. 

4.Die bekanntesten Anbieter im Überblick

Hier ein Überblick über die wichtigsten Anbieter von Merchant-of-Record (MoR) Lösungen.

Anbieter aus der EU

Copecart

  • Sitz: Deutschland
  • Fokus: Infoprodukte, Kurse, Memberships
  • Vorteile: Enge Anbindung an deutsche Steuer- & Buchhaltungsstandards, automatisierte Rechnungen & Gutschriften
  • Starke Verbreitung im Coaching- & Creator-Bereich
  • Link: www.copecart.de

Digistore24

  • Sitz: Deutschland
  • Einer der ältesten & etabliertesten Anbieter am Markt
  • Fokus: Kurse, digitale Produkte, Memberships
  • Vorteile: Extrem zuverlässige Steuer- & OSS-Abwicklung, große Affiliate-Plattform
  • Nachteil: Teilweise etwas „schwerfällig“ in der Bedienung
  • Link: www.digistore24.com

Tentary

  • Sitz: Deutschland
  • Neuerer Anbieter, spezialisiert auf digitale Produkte & Subscriptions
  • Vorteile: Moderne, schlanke Oberfläche, deutscher Support
  • Interessant für Creator, die eine frische Alternative zu Copecart/Digistore suchen
  • Link: www.tentary.com

Ablefy (ehemals Elopage)

  • Sitz: Deutschland
  • Bekannt als Elopage, nun als Ablefy neu aufgestellt
  • Fokus: Kombination aus Kursplattform + Payment
  • Vorteil: All-in-One-Lösung, besonders für Kursersteller spannend
  • Nachteil: Für reines Payment manchmal zu komplex
  • Link: www.ablefy.io

Anbieter ausserhalb der EU

Lemonsqueezy

  • Sitz: USA
  • Fokus: Indie-Hacker, SaaS-Startups, Creator weltweit
  • Vorteile: Sehr modernes UI, einfache Bedienung, stark für internationale Verkäufe
  • Neu: auch im Forntend in Deutsch verfügbar und Rechnungen sauber in Euro ausgestellt
  • Meine persönliche Empfehlung: Einfach, modern, zuverlässig
  • Link: www.lemonsqueezy.com

Paddle

  • Sitz: UK
  • Fokus: SaaS & Softwareprodukte
  • Vorteile: Sehr umfassende Developer-Integrationen, starke internationale Abwicklung
  • Ideal für technisch orientierte Projekte mit Abo-Modellen
  • Link: www.paddle.com

Gumroad

  • Sitz: USA
  • Fokus: Creator, Künstler, Autoren
  • Vorteile: Super einfache Einrichtung, ideal für Low-Entry-Produkte & Downloads
  • Weniger komplex, aber eingeschränkt bei Business-Anforderungen
  • Link: www.gumroad.com

Vergleichstabelle der MoR-Anbieter

Anbieter Sitz Hauptzielgruppe Besonderheiten Vorteil DE-Anbieter
Copecart Deutschland Coaches, Kurse, Memberships Automatische Rechnungen, einfache Integration ✅ DSGVO, deutsche Rechnungen
Digistore24 Deutschland Digitale Produkte, Affiliates Sehr etabliert, große Affiliate-Plattform ✅ DSGVO, deutsche Rechnungen
Tentary Deutschland Creator, Subscriptions Modernes UI, deutsche Alternative ✅ DSGVO, deutsche Rechnungen
Ablefy Deutschland Kursersteller, All-in-One Kursplattform + Payment kombiniert ✅ DSGVO, deutsche Rechnungen
Lemonsqueezy USA (DE-UI/€) SaaS, Indie-Hacker, Creator Modern, einfach, Rechnungen auch auf Deutsch/€ ⚠️ International, aber DE-freundlich
Paddle UK SaaS, Software Starke Dev-Integrationen, Abo-Modelle ❌ Nicht DE-basiert
Gumroad USA Creator, Künstler, Autoren Sehr einfach, Low-Entry-Produkte ❌ Nicht DE-basiert

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Bis hierher kennst du die Grundlagen – aber der entscheidende Teil beginnt jetzt:

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  • Wie du Communi technisch mit deinem Zahlungsdienstleister verbindest
  • Wie du Belege, Rechnungen & Automatisierungen richtig einrichtest
  • Und wie du dir dabei bis zu 875 € im Jahr sparst

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Wichtiger Hinweis: Dieses Angebot basiert ausschließlich auf meinen praktischen Erfahrungen und stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung dar. Für rechtliche oder steuerliche Fragen wende dich bitte an entsprechende Fachexperten deines Vertrauens.

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